Vincent - This world was never meant for one as beautiful as you
- KK
- 20. Juni 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juli 2019

Am 30.3.1852 kommt Vincent van Gogh zur Welt. Er stirbt, bevor er lebt. Ziemlich genau ein Jahr später erblickt Vincent van Gogh nochmal das Licht der Welt. Seine Eltern nutzen den Namen einfach zum zweiten Mal für einen Sohn. Mit 15 verlässt der zweite Vincent die Schule. Von jetzt auf gleich. Er wird Hilfslehrer, Pfarrer, Volontär in einer Buchhandlung, Theologiestudent, verliebt sich unglücklich, wird einer der bedeutendsten Maler der Moderne, schneidet sich ein gehöriges Stück linkes Ohr ab, geht damit ins Bordell, sucht Rachel, gibt ihr das blutige Ding - sozusagen zu Weihnachten, denn es ist der 24.12. - faselt dabei: „Du wirst Dich meiner erinnern, das sag ich Dir!“, behält damit recht, geht freiwillig in die Nervenheilanstalt, kommt ungeheilt wieder raus und nimmt am 27.7.1890 Staffelei, Pinsel und Farben und geht an diesem heißen Sommertag in die goldgelben Felder von Auvers-sur-Oise. Ob er hier den Jungs begegnet, die „den Irren“ immer ärgern, in dem sie ihm z.B. Salz in den Kaffee schütten oder eine Grasschlange im Malkasten verstecken, weiß man nicht so genau. Ihr Anführer jedenfalls trug gerne und stolz sein zu dieser Zeit so angesagtes „Buffalo Bill“-Kostüm aus Paris, zu dem eine echte Pistole gehörte. Jedenfalls kommt der zweite Vincent am Abend ohne Staffelei zurück in den Gasthof, hinkt seltsam, hält sich den Bauch unter der zugeknöpften Jacke und geht in seine Dachkammer. Der Gastwirt findet es komisch, schaut nach dem Rechten und bekommt zur Antwort: „Ich habe mich verletzt.“ Man ruft den Arzt, einen zweiten, beide entscheiden, die Kugel drin zu lassen, sie wandert zwei Tage, Sepsis, Tod. Ob er sich selbst erschoss? Daran gibt es inzwischen erhebliche Zweifel. 70 Jahre später findet ein Bauer eine rostige Pistole. Er sagt, ziemlich genau da, wo van Gogh und die Kugel aufeinander trafen. Ob es die Waffe ist, deren Kugel den irren, großartigen, unglücklichen zweiten Vincent van Gogh tötete, ist nicht zu beweisen. Jedenfalls hat trotzdem irgendjemand jetzt, nochmal 59 Jahre später, 162.000 Euro für dieses hässliche Ding ausgegeben. Dabei soll sie ja nur zwischen 40.000 und 60.000 Euro wert sein. Wenn, ja wenn... Irre. - In jeder Hinsicht irre, oder? Ach ja, und das größte Lied, dass je über einen Vincent geschrieben wurde, kommt immer noch von Don McLean.
Zum Thema:
https://bit.ly/2SgONMa
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